Outdoor Cannabis-Anbau: wie gehe ich vor?

Vorgehensweise für einen gelungenen Outdoor Cannabis-Anbau

Der Outdoor Cannabis-Anbau bietet viele Vorteile. Neben der kostenlosen Nutzung an natürlichen Ressourcen, spielen auch eine größere Anbaufläche und die Gelegenheit, regenerative Anbaumethoden verwenden zu können, eine große Rolle. Nachfolgend die komplette Vorgehensweise, damit das Outdoor-Vorhaben erfolgreich ist und einen guten Ernteertrag bringt. 

Vorteile des Outdoor-Anbaus auf einen Blick

  1. Mehr Platz
  2. Größere Pflanzen
  3. Sonnenschein (natürlicher und günstiger als Kunstlicht)
  4. Der Beleuchtungszyklus muss nicht angepasst werden
  5. Kostenlose Bewässerung durch Regenwasser
  6. Vermeidung von Schimmel durch Wind
  7. Nützlinge
  8. Begleitpflanzen
  9. Reicher Boden durch heimische Mikroben
  10. Regenerative Anbaumethoden können angewandt werden

Die Auswahl der richtigen Samen

Bereits die Auswahl der passenden Samen ist ein wichtiger Schritt beim Outdoor-Anbau. Hier sollten verschiedene Faktoren beachtet werden, denn bestimmte Samen bringen in bestimmten Gegenden ganz unterschiedliche Erträge. 

Geeignete Samen für den Outdoor-Anbau in tropischen Regionen:

In tropischen Gebieten gedeihen nahezu alle Outdoor-Sorten besonders gut. Da es sich dort um Orte, mit einer hohen Luftfeuchtigkeit handelt, die das ganze Jahr über wenig bis überhaupt keine Klimaveränderungen erfahren. Unter diesen Bedingungen wird von langen Anbauphasen profitiert, während denen die Pflanzen kaum große Veränderungen und dadurch keinen Stress erfahren. Die einzige Gefahr, auf die in tropischen Anbaugebieten geachtet werden sollte, ist die Schimmelbildung. In Gebieten, in denen tropisches Klima herrscht, können sowohl Sativa als auch Indica angebaut werden. Beide Sorten haben tropischen Klimazonen genügend Zeit zum Wachsen. 

Geeignete Samen für den Outdoor-Anbau in der Mittelmeerregion und den USA

Bei der Auswahl an Cannabis-Samen für den Freiluft-Anbau in der Mittelmeerregion oder in den USA muss etwas wählerischer vorangegangen werden. Eine Indica oder indicadominierten Kreuzung sind Grower in diesen Klimazonen eine gute Wahl. 

Geeignete Samen für den Outdoor-Anbau im nordeuropäischen Raum

In den kälteren Klimazonen, wie Nordeuropa eignen sich indicadominierte Cannabissorten, die ihre Blütephase zwischen September und Oktober beenden, besonders gut. 

Die Auswahl des Grow-Platzes

Damit das Anbau-Verfahren erfolgreich abläuft, ist die Auswahl des Pflanzen-Standorts durchaus Ausschlag gebend. Bei der Auswahl dieses Ortes sollte auf adäquates Sonnenlicht, Schutz vor rauem Wetter und stabile Temperaturen geachtet werden. Die Cannabis-Pflanze benötigt vorwiegend direkte Sonneneinstrahlung. Im nordeuropäischen Raum sind das Optimum sechs Stunden direktes Sonnenlicht während den heißesten Stunden des Tages. Wer an einem besonders kalten Ort lebt, erspart der Pflanze Stress, indem diese an einer wärme-speichernden Wand platziert wird. 

In besonders warmen Gegenden, an denen durchschnittliche Temperaturen von rund 30 °C herrschen, sollten die Pflanzen während der intensivsten Stunden gefiltert werden. Dort ist es ratsam, eine Grow-Stelle mit nahegelegenem Schatten oder einer kühlen Brise aufzusuchen. Oberflächen, wie Ziegel- oder Steinwände und asphaltierte Wege, speichern tagsüber Hitze und sollten in heißen Gefilden lieber vermieden werden. 

Lichtverschmutzung beim Outdoor-Anbau

Ist der Cannabis übermäßiger Lichtverschmutzung, z.B. durch Straßenlaternen oder Außenlichter der Nachbarhäuser, ausgesetzt, kann dies dazu führen, dass die Cannabispflanze in der vegetativen Phase bleibt oder gar in diese zurückfällt. Wer mit diesen Anbau-Bedingungen rechnet, sollte eventuell auf autoflowering Sorten setzten, da diese schnell wachsen und keinen spezifischen Lichtzyklus benötigen. 

Die Keimung

Die Keimung ist die erste Phase im Leben der Cannabispflanze. Während dieses Vorgangs bilden die Samen erste Pfahlwurzeln und werden zu Sämlingen. Um die Keimung erfolgreich abzuschließen, werden Dunkelheit, Luftfeuchtigkeit und Feuchtigkeit benötigt. Diese Elemente aktivieren den Samen – der perfekte Ort dafür ist die Erde. 

Keimung in warmen Gebieten

In warmen Klimazonen können Grower die Samen direkt in Gartenbeeten oder Töpfen im Freien setzten. Während der Sämlingsphase sollte jedoch beachtet werden, dass die Pflanzen hohe Luftfeuchtigkeit benötigen. Es kann daher in Betracht gezogen werden, den Grow der Pflanzen in einem Folientunnel oder Gewächshaus zu beginnen. 

Keimung in kalten Klimazonen

In kälteren Gebieten können die Sämlinge während kühlen Frühlingstagen im Innenbereich aufgezogen werden. Sobald die Temperaturen etwas ansteigen, können die Pflanzen in große Behälter oder direkt in die Erde gesetzt werden. 

Die richtige Erde

Vor der Keimung sollte am besten hochwertige Erde besorgt werden. Bio-Erde bietet den Pflanzen neben Nährstoffen und nützlichen Bakterien auch synergetische Pilze. 

Der Keimprozess bei Cannabis

Für die Keimung der Samen wird ein einfaches Loch in die obere Erdschicht des Topfes oder des Beets gemacht. Darauffolgend werden die Samen in die entsprechenden Löcher gegeben und vorsichtig mit Erde bedeckt. Es wird etwas Wasser hinzugefügt. Innerhalb der nächsten 2-7 Tage werden die ersten Sprossen der Sämlinge sichtbar. 

Die Sämlingsphase dauert rund zwei Wochen. In dieser Zeit muss für eine Luftfeuchtigkeit von ca. 70 %, konsistente Beleuchtung und nur mäßige Bewässerung gesorgt werden. 

Pflege der Cannabis-Pflanze

Sobald die Sämlingsphase endet, beginnt die vegetative Phase des Cannabis. In dieser Zeit konzentrieren sich die Pflanzen auf die Energieproduktion und die Fotosynthese, so treiben sie ihre Entwicklung voran. Während dieser Etappe produzieren die Pflanzen viele große Fächerblätter. Für eine korrekte Pflege sollte Folgendes beachtet werden:

  1. Erst, wenn die obersten 3-5 cm der Erde trocken sind, sollte wieder bewässert werden. Bei zu viel Bewässerung können die Pflanzen Wurzelfäule bekommen oder andere Erkrankungen erleiden
  2. Teste die Erde gelegentlich, um einen pH-Wert von 6,0 – 7,0 sicherzustellen. Dies ist der optimale Bereich für die Aufnahme von Nährstoffen. 
  3. Überdüngung sollte vermieden werden, da die Cannabis-Pflanze sonst eine Nährstoffvergiftung mit tödlichen Folgen erleiden könnte.

Toppen von Cannabis

Entwickeln sich die Pflanzen gut, haben Grower die Möglichkeit diese zu toppen (zu stutzen). Durch diese Maßnahme kann das Blätterdach geöffnet, das Wachstum kontrolliert und der Ertrag erhöht werden. Der aufsteigende Mond in der Halbmondphase bietet sich als beste Zeit für das Toppen. 

Geschlechtsbestimmung bei Cannabis

Die Vorblütephase sollte für die Geschlechtsbestimmung der Pflanzen genutzt werden. Dadurch können Grower sicherstellen, dass kein unerwünschtes Männchen die weiblichen Pflanzen bestäubt.

Das Beschneiden der Cannabispflanzen

Sobald die Tage kürzer werden, erhalten die Pflanzen das Signal, die Blütephase einzuleiten. In dieser Zeit sollte festgestellt werden, dass die Blütenstände ausreichend Lichteinstrahlung erhalten. Um die Pflanze auf die Erntezeit vorzubereiten, können überschüssige Blätter in der absteigenden Mondphase entfernt werden. 

Die Cannabisernte

Wird das Wetter kühler, die Tage kürzer und es nähert sich die Wintersonnenwende, sind die Pflanzen für die Ernte bereit. In Nordeuropa befindet sich die Erntezeit zwischen Mitte September und Mitte November. Ein guter Zeitpunkt für die Ernte bietet die abnehmende Mondphase. 

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