B wie Basics: 5 wichtige Fakten über Cannabis

Cannabis wird zum Mainstream. In immer mehr Ländern ist der Konsum inzwischen legal. Aber wie viel weißt Du über diese Pflanze und ihre seltsamen Wirkungen? Lies weiter, um einige der Fakten über den Cannabis zu erfahren.

1. Die Inhaltsstoffe von Cannabis

Cannabis besteht aus über 120 verschiedenen Inhaltsstoffen, die sogenannten Cannabinoide. Ärzte und Wissenschaftler sind sich immer noch nicht sicher, was diese einzelnen Inhaltsstoffe bewirken, aber sie kennen zwei von ihnen recht gut, bekannt als Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC).

Jedes hat seine eigene Wirkung und Verwendung:

– CBD ist ein Cannabinoid, das jedoch nicht berauschend und nicht euphorisierend wirkt, d. h. es macht nicht „high“. CBD findet häufig medizinische Anwendung, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Zudem wirkt es gegen Angstzustände, Krampfanfälle, Migräne und Übelkeit. Weltweit arbeiten Forscher daran, die Wirksamkeit der medizinischen Verwendung von CBD vollständig zu verstehen.

– THC ist der bekannte psychoaktive Inhaltsstoff in Cannabis. THC ist für den „Rausch“ verantwortlich, den die meisten Menschen mit Cannabis in Verbindung bringen.

Es gibt Cannabisprodukte, die eine Kombination aus beiden oder nur CBD oder THC enthalten. Die getrocknete Blüte der Pflanze enthält dabei in der Regel beide Inhaltsstoffe. Bestimmte Sorten können dabei viel mehr von dem einen als von dem anderen enthalten. So enthält Hanf große Mengen an CBD, aber kein THC.

2. Die kurzfristigen Effekte von Cannabis

Der kurzfristige Konsum von Cannabis kann eine Reihe von Effekten haben. Einige sind erwünscht, andere sind weniger angenehm.

Zu den erwünschten kurzfristigen Wirkungen gehören unter anderem:

  • Entspannung
  • Intensiveres Wahrnehmen von Dingen in der Umgebung, z. B. von Sehenswürdigkeiten und Geräuschen
  • Mehr Appetit
  • Veränderte Wahrnehmung von Zeit und Ereignissen
  • Konzentration und Kreativität

Diese Wirkungen sind bei Produkten mit einem sehr hohen CBD-Gehalt im Vergleich zu THC oft minimal.

Cannabis kann aber auch einige problematische Nebenwirkungen für bestimmte Menschen haben. Zu den möglichen kurzfristigen Nebenwirkungen des Cannabiskonsums können gehören:

  • Angstzustände
  • Übelkeit
  • Koordinationsprobleme
  • Lethargie
  • Verzögerte Reaktionszeit
  • Gesteigerte Herzfrequenz
  • Niedriger Blutdruck
  • Paranoia

Auch diese unerwünschten kurzfristigen Nebenwirkungen treten bei Produkten mit mehr CBD als THC wenig häufig und intensiv auf.

Die kurzfristigen Wirkungen von Cannabis können auch von der Art des Konsums abhängen. Wenn Du Cannabis rauchst, spürst Du die Wirkung innerhalb von Minuten. Wenn Dur Cannabis jedoch oral einnimmst, z. B. in Form von Kapseln oder Nahrungsmitteln, kann es mehrere Stunden dauern, bis Du etwas spürst.

3. Die langfristigen Auswirkungen von Cannabis

Wissenschaftler weltweit arbeiten seit vielen Jahren daran, die langfristigen Auswirkungen des Cannabiskonsums vollständig zu verstehen. Es gibt bereits viele Forschungsergebnisse zu diesem Thema, allerding sind viele widersprüchlich. Ein Großteil der wissenschaftlichen Studien wurden zudem nur an Tieren, nicht aber am Menschen durchgeführt.

Um die langfristigen Auswirkungen des Cannabiskonsums besser zu verstehen, sind daher umfassende Studien am Menschen über längere Zeiträume erforderlich.

Entwicklung des Gehirns

Eine Studie aus dem Jahr 2014 unterstreicht die potenziellen Auswirkungen von Cannabis bei Konsum im Jugendalter auf die Gehirnentwicklung.

Dieser Studie zufolge neigen Menschen, die im Teenageralter mit dem Cannabiskonsum beginnen, eher zu Gedächtnis- und Lernproblemen als diejenigen, die im Teenageralter kein Cannabis konsumieren. Noch ist unklar, ob diese Auswirkungen von Dauer sind.

Diese Personengruppe zeigt womöglich auch ein höheres Risiko für psychische Probleme im späteren Leben, einschließlich Schizophrenie. Die Wissenschaft arbeitet an diesem Thema, um zu verstehen, wie stark dieser Zusammenhang ist.

Abhängigkeit

Manche Menschen können von Cannabis auch abhängig werden. Dabei zeigen sich Entzugserscheinungen, wenn kein Cannabis konsumiert wird. Typische Entzugssymptome sind Appetitlosigkeit, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit.

Laut des amerikanischen „National Institute on Drug Abuse“ ist die Wahrscheinlichkeit bei Teenagern vier- bis siebenmal höher, eine Cannabiskonsumstörung zu entwickeln, als bei Menschen, die später im Leben damit beginnen.

Probleme mit den Atemwegen

Der Konsum von Cannabis über die Atemwege birgt ähnliche Risiken wie das Rauchen von Tabak. Eine mögliche Erklärung hierfür sind Entzündungen und Reizungen der Atemwege.

Cannabis wird mit Bronchitis in Verbindung gebracht. Der Konsum über das Rauchen kann auch einen Risikofaktor für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) darstellen. Jüngste Studien haben jedoch kaum Hinweise auf eine direkte Verbindung zwischen Cannabiskonsum und Lungenkrebs ergeben. In diesem Bereich ist weitere Forschung erforderlich.

4. Cannabis hat mystische Ursprünge

Die ältesten schriftlichen Erwähnungen von Cannabis gehen auf das Jahr 2727 v. Chr. zurück. In diesem Jahr soll angeblich der chinesische Kaiser Shen Nung die Substanz angeblich entdeckt und sie medizinisch verwendet haben.

Allerdings geht aus der Literatur nicht hervor, dass Shen Nung jemals Kaiser von China war. Qin Shi Huang, geboren 260 v. Chr. war laut Überlieferungen der erste Kaiser des vereinten Chinas. Die frühesten Überlieferungen chinesischer Schriften zu Cannabis in Form von Symbolen auf Knochen und Schildkrötenpanzer stammen aus der Shang-Dynastie zwischen 1200 v. Chr. und 1050 v. Chr., als Menschen. Diese Geschichte von Shen Nung ist in vielen Onlineartikeln zu finden, scheint jedoch bei genauerem Blick eher ein Mythos als eine Tatsache zu sein.

Dennoch gebührt den Chinesen ein gewisses Lob. Laut „The Archaeology of Ancient China“ (Yale University Press, 1968) benutzten die alten Taiwanesen schon vor etwa 10.000 Jahren Hanffasern zur Verzierung von Töpferwaren.

Aber die Identität des ersten Menschen, der die berauschende Wirkung von Gras entdeckte, ist für die Vorgeschichte verloren.

5. Man kann gegen Gras allergisch sein

Wie viele andere Pflanzen kann auch Marihuana bei Menschen allergische Reaktionen auslösen. Sowohl die Pollen der Pflanze als auch ihr Rauch können bei manchen Menschen Allergien auslösen. Cannabis-Allergien sind relativ selten, aber sie sind auf dem Vormarsch und wurden bislang wahrscheinlich zu wenig gemeldet oder unbemerkt, weil Cannabis lange Zeit illegal war.

Die meisten der gemeldeten Symptome von Marihuana-Allergien ähneln denen eines gewöhnlichen Heuschnupfens: juckende Augen, Husten, Niesen, gelegentlich Nesselsucht. Es gibt jedoch einige wenige Fälle, in denen Menschen anaphylaktisch auf Cannabis reagieren. Anaphylaxie ist eine lebensbedrohliche Reaktion auf ein Allergen, die dazu führen kann, dass die Atemwege abschwellen.

Eine weitere mögliche negative Nebenwirkung ist das Cannabinoid-Hyperemesis-Syndrom. „Emesis“ ist das lateinische Wort für „Erbrechen“.

Der Konsum von Cannabis kann manchmal zu Episoden von unkontrollierbarem Erbrechen führen. Der Zyklus besteht in der Regel aus drei Phasen. Zunächst entwickeln die Patienten morgendliche Übelkeit und allgemeines Unwohlsein im Unterleib. Sie steigern jedoch oft ihren Konsum in der Hoffnung, dass die Wirkung von Cannabis gegen Übelkeit einsetzt. 

Dann kommt der Teil der Hyperemesis. Die Patienten erbrechen wiederholt, bis zu fünfmal pro Stunde, und das ein bis zwei Tage lang. Es kann Tage, Wochen oder sogar Monate dauern, bis sich die Patienten erholen und wieder zur Normalität zurückkehren. Die Beendigung des Cannabiskonsums kann einen Rückfall verhindern.

Die Cannabinoid-Hyperemesis bleibt ansonsten weitgehend rätselhaft. Es gibt keine Daten darüber, bei wie vielen Menschen sie auftritt oder warum sie nur bei einem kleinen Teil der Konsumenten auftritt. Es gibt auch keine Erklärung dafür, warum Marihuana, das für seine antiemetischen Eigenschaften bekannt ist, bei manchen Menschen die gegenteilige Wirkung haben sollte. 

THC, der psychoaktive Inhaltsstoff von Marihuana, wirkt auf das zentrale Nervensystem gegen Übelkeit. Einige Cannabinoid-Verbindungen verlangsamen jedoch die Darmfunktion und verhindern, dass er sich auf die übliche Weise so schnell entleert. Bei manchen Menschen könnte diese Verlangsamung die antiemetische Wirkung von THC aufheben und zu Erbrechen führen.

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